5 - Die Informatik-Sammlung Erlangen (ISER). Ein Überblick über die Rechnergeschichte. [ID:5350]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ja guten Abend meine Damen und Herren, ich freue mich, dass Sie da sind und dass ich

heute diesen Vortrag halten kann. Ich möchte Ihnen heute die ESA Sammlung näherbringen und

einen kleinen Überblick über die Rechnergeschichte geben. Zunächst einmal, was ist überhaupt die ESA?

Die ESA ist eine der universitären Sammlungen der FAU. Sie ist eine gemeinsame Einrichtung

der Informatik und des Rechenzentrums. Sie wurde 1997 durch die Zusammenführung zweier,

völlig unabhängig entstandener Sammlungen gegründet. Zum einen war das die Dokumentensammlung

von Professor Dr. Wolfgang Händler, der Begründer der Erlanger Informatik. Mit ihm gab es dann auch

den ersten Lehrstuhl hier und die Sammlung von Geräten von Dr. Franz Wolf, dem mittlerweile

ehemaligen Leiter des Rechenzentrums. Dr. Wolf fing ab 1976 an, die ausrangierten Geräte des

Rechenzentrums zu retten vor der Verschrottung, vor dem Vergessen und baute damit einen gewissen

Grundstock der ganzen Sammlung auf. Personal sind wir relativ gut aufgestellt für unsere

kleine Sammlung. Es gibt eben den Sammlungsleiter, eine Sekretärin, einen technischen Angestellten,

der allerdings mehr unterstützend da ist. Er ist nicht voll für uns da, sondern muss noch andere

Sachen machen, aber ohne ihn wären wir echt aufgeschmissen. Und dann verfügen wir immer noch

über Studenten, die uns bei unseren Tätigkeiten unterstützen. Da fragt man sich natürlich immer,

wozu braucht man überhaupt eine Informatik-Sammlung? Was macht man mit diesen ganzen alten Klamotten?

Warum ist das wichtig? Grundsätzlich werden wissenschaftliche bzw. auch universitäre

Sammlungen für sehr unterschiedliche Dinge verwendet und die wichtigsten davon sind zum

einen das Bewahren von Kulturgut. Computer und Rechenanlagen sind Kulturgut, sie sind das

Ergebnis von menschlichem Schaffen und daher eigentlich auch würdig erhalten zu werden.

Zum anderen steht auf unserem Plan die Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte für die Öffentlichkeit.

Wir wollen halt unsere Sachen nach außen tragen, was wir da haben, was wir für tolle Geräte haben,

was für Geschichten hinter diesen Geräten stecken. Für die Forschung, das was wir dort sammeln,

ist Teil der Forschung oder der vergangenen Forschung, dadurch aber nicht weniger wichtig,

weil Forschung kann es immer nur geben, indem ich auch weiß, wo ich herkomme bzw. was es schon gab.

Und gerade gibt es auch bei ganz unterschiedlichen Sammlungen den Nutzen dadurch, dass man sozusagen

vergessenes Wissen wieder requérieren kann, um damit neue Sichtweisen und neue Ideen zu

produzieren, um weiterzukommen. Und zum anderen wollen wir die Sammlungen auch noch in der

Lehre einbringen. Man kann sich vorstellen, dass die Studenten heute, die jetzt anfangen zu studieren,

nicht mehr wissen, was ein C64 ist oder ihn vielleicht noch mal gehört haben, aber eigentlich kann

ich nicht mehr wissen, was dahinter steckt. Ganz alte Rechenanlagen, wie das funktioniert,

das wissen viele nicht und das ist eigentlich eine Grundlage des Fachs, dass man diese Dinge

noch mal sich bewusst macht. Keine Sammlung ohne Sammlungskonzept. Unser Konzept habe ich einmal

komplett überarbeitet, um es ein wenig zu aktualisieren und museal aufzubereiten. Wichtig

für uns ist die Präsentation technischer Meilensteine, die die rasante Entwicklung der

Informations- und Kommunikationstechnologie darstellen. Dabei berücksichtigen wir besonders

Objekte mit regionalem Bezug zur Erlanger Informatik, zum Rechenzentrum bzw. zum ehemaligen

IMMD, das ist das Institut für mathematische Maschinen- und Datenverarbeitung. Dann möchten

wir mit diesen ganzen Objekten den Einfluss der Entwicklung der Informatik auf unsere Gesellschaft

und den damit bedingten sozialen Wandel dokumentieren, als auch wieder darstellen und sichtbar machen.

Und das Ganze versuchen wir mit möglichst vorführbaren bzw. bedienbaren Objekten zu

gewährleisten, denn Dinge, die man anfassen kann und ausprobieren kann, bleiben länger im

Gedächtnis, als wenn man sie einfach nur in einer Vitrine bestaunen kann. Zu unseren

Aufgaben gehören demnach auch Dauerausstellungen, Führungen, Präsentationen, Vorträge wie

diesen hier, Publikationen oder eben halt auch Ausstellungen an anderen Orten, um auf unsere

Sammlung aufmerksam zu machen und unsere Dinge zu präsentieren. Ja, das Thema heute ist

ein Überblick über die Rechnergeschichte. Anhand unserer Objekte möchte ich das dokumentieren

und Ihnen darbringen. Wir machen einen kleinen Ritt sozusagen durch die Entwicklung der Informatik

bzw. der dabei entstandenen Geräte, die im Laufe der Zeit immer komplexer wurden und immer mehr

Teil einer Videoserie :

Presenters

MA Guido Nockemann MA Guido Nockemann

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:44:55 Min

Aufnahmedatum

2015-07-23

Hochgeladen am

2015-07-27 15:20:57

Sprache

de-DE

Herr Guido Nockemann, der Wissenschaftliche Leiter der Informatik-Sammlung am Rechenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, präsentiert die Sammlung, welche die Geschichte von mechanischen Rechenmaschinen und elektronischen Rechnern bis zu den modernen Superrechnern dokumentiert.

Tags

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